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Was ist Leasing?
Seitdem der erste Leasingvertrag 1946 in Deutschland abgeschlossen wurde, etablierte sich das Leasen immer mehr bei uns. Mittlerweile gehören 70% der Autos, die auf den Straßen fahren, den Banken. Einen Großteil der Fahrzeuge ist dem Leasen zuzuschreiben. Schließlich bietet uns das Leasing einige Vorzüge, von denen wir profitieren wollen. Allerdings wollen wir in unserem Beitrag auch die Schattenseiten aufdecken. In diesem Ratgeber erfährt ihr alles über das Leasen und der Unterschied zur Miete eines Objektes.
Wie funktioniert das Leasen?
2/3 der Leasingverträge sind in Automobilbranchen registriert. Daher möchten wir uns in diesem Beitrag vor allem auf das Leasen von Fahrzeugen konzentrieren. Zwar ist uns auch möglich beispielsweise einen Fernseher zu leasen, allerdings lohnt es sich in den meisten Fällen nicht. Beim Leasen geht ihr mit eurem Leasingpartner einen Vertrag über einen gewissen Zeitraum ein. In den meisten Fällen dauert der Vertrag zwei Jahre an. Solltet ihr einen Jahresvertrag unterzeichnet haben, wäre womöglich das einfache Mieten vorteilhafter gewesen. Allerdings kommen wir später dazu.
Die Bank fungiert in eurem Vertragsabschluss als dritte Partei. Sie gewährt euch über die Periode den Kredit für die Miete des Wagens. Danach zahlt ihr mit einer Einmalzahlung monatlich das Geld zurück. Selbstverständlich zahlt ihr über den Realwert des Autos. Immerhin müsst ihr eure Zinsen zusätzlich abdecken. Die monatlichen Kosten sind abhängig von eurer Einmalzahlung, die ihr tätigt. Dabei gilt: Je höher die Sonderzahlung desto geringer die Monatskosten. Alternativ könnt ihr ein Gebrauchtwagen als Inzahlungnahme abgeben. Dafür spart ihr euch die erste Zahlung und braucht dann nur noch die monatlichen Schulden zu tilgen.
Sofern die Vertragsdauer abgelaufen ist, steht euch dann zu das Objekt abzugeben oder kaufen. Beim Letzteren müsst ihr lediglich nur den Restbetrag abdecken. Alternativ könnt ihr euren Vertrag erneuern oder euch ein neues Auto anlegen. Auch dazu bietet euch der Leasingpartner verschiedene Konditionen an.
Wie unterscheidet sich das Mieten zur Leasing?
„Leasing“ kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Vermietung oder Pachten. Es ähnelt der Miete zwar sehr, dafür besitzt das Leasing vor allem rechtliche Unterschiede. In unserem nächsten Kapitel gehen wir darauf ein.
Sofern man das Auto einfach nur mieten möchte, spricht man in den meisten Fällen von einer Langzeitmiete. Der Unterschied zur normaler Miete ist die Dauer und die Bezahlung. Bei der Langzeitmiete fallen monatliche Zahlungen im Gegensatz zur normalen Miete an. Der Vorteil einer solchen langfristigen Anmietung gegenüber dem Leasing ist, dass keine Anzahlung zu entrichten ist. Außerdem kann man die Laufzeit selber bestimmen. Die damit verbundene Flexibilität bietet euch einen großen Vorzug gegenüber dem Leasing. Allerdings lohnt sich die Miete nur für einen Zeitraum von zwölf Monaten, da das Leasing sonst die kostengünstigere Variante ist. Desweiteren trägt ihr für Wartung und Instandhaltung eures Mietwagens keine Verantwortung. Im Gegensatz zum Leasing trägt nämlich der Vermieter die Pflicht sich um das Auto zu kümmern.
Leasing im Überblick: Die Vor- und Nachteile
Wenn ihr ein Auto least, zahlt ihr immer über den Kaufpreis. Es kann sich trotzdem durchaus lohnen ein Fahrzeug zu leasen. Vor allem Unternehmer profitieren vom Leasing und können die Leasing-Raten steuerlich absetzen. Im Folgenden Abschnitt möchten wir gerne auf die Vor- und Nachteile des Leasens eingehen.
Vorteile
- Ihr spart euch eine große Investition beim Leasing.
Leasinggeschäfte sind daher beliebt, da man sich von Anfang an hohe Ausgaben spart. Vor allem teure Luxuswagen wie die E-Klasse lassen sich in den meisten Fällen nicht sofort kaufen. Im Gegensatz dazu bietet das Leasen eine Einmalzahlung und im Vergleich dazu noch humane monatliche Ausgaben. - Unternehmer und Selbstständige genießen steuerliche Vorteile.
Leasing-Raten sind wie oben erwähnt von den Steuern absetzbar, da sie als Betriebsausgaben gelten. In der Regel funktioniert das Absetzen von der Lohn-Steuer meist automatisch und ohne Probleme. Somit können auch einfache Arbeitnehmer von den Leasingangeboten profitieren. In diesem Fall erhält meist der Arbeitgeber ein attraktives Leasingangebot und kann dieses seinen Mitarbeiter unterbreiten. Sofern ihr als Arbeitnehmer bereit sein auf einen Teil eures Lohnes zu verzichten, könnt ihr euch einen schönen Luxuswagen leisten. - Die Leasing-Raten bieten eine Sicherheit in Finanzen und Planung.
Zunächst werden Leasing.Raten auch langfristig nicht von Zinsänderungen beispielsweise negativ beeinflusst. Das bedeutet, dass ihr so schon im voraus mit euren Ausgaben kalkulieren könnt. Allerdings bietet euch der feste Vertrag auch eine Planungssicherheit. Bei Vertragsabschluss stehen Kosten und Laufzeit von Anfang an fest. Das sind wertvolle Informationen, die ihr verwerten könnt. Somit könnt ihr schon vorab Zahlungsunfähigkeit vermeiden. - Der Vertrag ist auf euch individuell angepasst.
Ihr könnt bei Vertragsaufnahme eure Armotisation selber gestalten. Amortisation bedeutet die Tilgung einer Schuld in einer festen Periode. Ihr habt somit die Wahl die Höhe und die Laufzeit der Kosten selber zu bestimmen. Dadurch garantiert ihr euch einen Vertrag, den ihr euch auch sicher leisten könnt. Im englischen Raum spricht man von einem „Pay as you earn„-Gedanken.
Nachteile
- Ihr kauft kein Auto, sondern mietet es erstmal nur.
Auch bei Nichtnutzung steht euch die Möglichkeit zu das Auto zu verkaufen. Im Laufe des Vertrages trägt ihr zwar die Verantwortung für das Objekt, es gehört euch allerdings nicht. Somit ist das Fahrzeug nicht euer Eigentum. Das solltet ihr definitiv im Hinterkopf halten.
- Ein Leasing-Wagen kostet immer mehr als es direkt zu kaufen.
Im Gegensatz zum Sofortkauf steht euch nicht die Möglichkeit einen noch günstigeren Preis zu verhandeln. Nach Ablauf des Vertrages habt ihr fast bis zu 80% schon abgezahlt. Dennoch ist es nicht euer Eigentum und ihr seid am Leasing-Unternehmen gebunden. Hinzu kommen laufende Kosten für Versicherungen, Reparaturen und Instandhaltung für die ihr Verantwortung trägt. Diese trägt immer der Leasingnehmer und nicht der Vermieter im Falle einer Miete. - Ihr könnt euren Vertrag nicht kündigen.
Besonders Selbstständige leiden darunter. In vielen Fällen unterschätzen sie ihre finanzielle Liquidität. Ein Vertrag, welcher von einigen Monaten leicht zu zahlen ist, kann gleichzeitig einen finanziellen Untergang bedeuten. Der Leasinggeber hat keine Kulanz für Zahlungsausfälle. Ein Leasingvertrag ist somit nur sinnvoll, wenn man sich sicher ist für die Ausgaben aufkommen zu können. - Das Leasing-Unternehmen kann euch dafür fristlos kündigen.
Der Leasing-Geber kann den Vertrag unter bestimmten Bedingungen fristlos kündigen. Das kann geschehen, sofern ihr in Zahlungsverzug seid. In dem Fall kommen auch noch Schadenersatzforderungen auf euch zu. Achtet darauf, dass ihr euch mit dem Leasen eines neuen Wagens euch nicht selber schadet.
Fazit: Wann eignet sich das Leasing und die Anmiete?
Eine einfache Miete lohnt sich nur bei einem Zeitraum von weniger als einem Jahr. Hiermit genießt ihr eine Flexibilität. Sofern ihr nicht wisst, für wie lange ihr einen Wagen benötigt, eignet sich die Miete hervorragend. Allerdings sind Mietskosten höher als Leasing-Raten und sollten deshalb nicht über einen längeren Zeitraum verlaufen. Besonders Eigenständige profitieren von den Angeboten der Leasing-Unternehmer. Sie kriegen die steuerliche Erlasse und können ihr Fahrzeug als Geschäftsauto anmelden. Für Privatpersonen gilt es sich sorgsam mit dem Leasen zu beschäftigen. Immerhin könnt ihr euch mit den Kosten nach Vertragslaufzeit ein eigenes Auto kaufen, sofern ihr das Geld anspart. Ihr kriegt dann auch bessere Angebote und seid Eigentümer des Wagens. Euch selber steht dann das Recht zu machen was ihr möchtet.