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Aktien und Geld in der Corona Krise schützen
Die Erholung von den letzten Wochen scheint mysteriös. Sowohl der deutsche Dax-Aktienindex als auch der globale MSCI-Weltindex kehrten ungefähr auf ihr Niveau vor 12 Monaten zurück, als niemand vermutete, dass eine Pandemie die Weltwirtschaft in der Zwischenzeit erschüttern würde (Vergleich 11. Juni 2020 bis 11. Juni 2019).
Alle wichtigen Aktienmärkte in Europa und weltweit fielen Mitte Februar. Der Dax selbst verzeichnete den schnellsten Preisverfall in seiner 32-jährigen Geschichte in der Frankfurter Börse. Es waren fast 40 Prozent, was bedeutet, dass die größten deutschen börsennotierten Unternehmen im Durchschnitt den gleichen Wert hatten wie Mitte 2016. Der globale MSCI World Index, den man – anders als den Dax – als Grundlage für die Anlage in billige ETFs empfehlen kann, war zunächst ebenfalls ernsthaft gestört.
Aber er ist seit drei Monaten wieder gewachsen. Weder Dax noch MSCI World erreichten unmittelbar vor dem Corona-Rückgang ihre früheren Höchststände, aber viele andere Vergleichsperioden sind in den Bewertungen wieder positiv.
Dies wirft einerseits die Frage auf, ob Großinvestoren, die einen wesentlichen Einfluss auf die Kursentwicklung haben, möglicherweise auf Wunschdenken setzen und einige Probleme ignorieren. Oder zeigen sie im Gegenteil realistische Erwartungen? In jedem Fall werden die Börsen durch umfangreiche Hilfspakete von Zentralbanken und Regierungen stark unterstützt.
Jetzt anfangen?
Auf der anderen Seite waren einige Anleger von der falschen Preiserhöhungsrate überrascht. Sie glaubten an einen noch stärkeren Misserfolg und denken jetzt, dass „ich im März Zugang bekommen und investieren würde“. Wenn eure finanzielle Situation und euer Magen ausreichen, fangt ruhig an. Dank des Sparplans seid ihr flexibel und könnt monatliche Beträge jederzeit ändern. Aus heutiger Sicht scheint klar zu sein, was zu tun ist. Rückblickend hilft dieses Wissen nicht viel.
Im Allgemeinen gelten die folgenden Regeln: Auch wenn euer Portfolio noch rot ist – Corona und die Krise gefährden nicht die Existenz einer angemessenen Anzahl von Unternehmen auf der ganzen Welt. In MSCI World finden sich stolze 1.600 Einzelwerte. Seid also Optimisten.
Anleihen und Geld
Während die Aktienkurse im Frühjahr zunächst fielen, stiegen einige andere Anlageklassen. Staatsanleihen, die als besonders sicher gelten, sind stark gestiegen, beispielsweise Wechsel aus Deutschland, den USA oder Frankreich – aufgrund der hohen Nachfrage. In der Finanzlogik bedeutet dies, dass eure Rentabilität oder praktisch die Rendite, wenn ihr solche Anleihen jetzt kaufen möchtet, bei 10-jährigen deutschen Anleihen weiter auf dem historisch niedrigsten Stand von 0,9 Prozent gesunken ist. Diese Logik gilt jedoch nicht für alle Arten von Anleihen. Beispielsweise steigt bei Unternehmensanleihen in der Regel das Ausfallrisiko. Dies bedeutet, dass Unternehmen bei der Kreditaufnahme mit größerer Wahrscheinlichkeit mehr Zinsen zahlen.
Wenn ihr Staatsanleihen in eurem Portfolio habt, beispielsweise weil ihr euer Portfolio vor vielen Jahren aufgelegt habt, sollte die Wertsteigerung von Anleihen eure Schwankungen im gesamten Portfolio absorbieren oder zumindest den Preisverfall verlangsamen. Dafür sind Anleihen da. Sie sollten eine sicherere, stabilisierende Zutat in der Suppe sein.
Pensionsreserve während Corona
Lebensversicherungen, betriebliche Altersversorgung oder ein klassischer Riester-Vertrag bieten in der Regel eine Prämiengarantie. Das heißt: Ihr solltet mindestens so viel bekommen, wie ihr bezahlt habt. Infolgedessen gibt es traditionell nur wenige Lagerbestände dieser Produkte. Staatliche Mittel schaden der Krone auch nicht. Die Riester-Sparpläne haben jedoch in Zeiten von Preisabstürzen ihr Eigenkapital erheblich reduziert. Die Lieferanten stützen dies ebenfalls auf das Vorsorgeprinzip und kündigen an, dass sie die Strategie neu bewerten werden, sobald sich die Aktienmärkte stabilisiert haben.
Traditionelle Altersversorgungsleistungen leiden in der Regel eher unter anhaltend niedrigen Zinssätzen als unter vorübergehenden Verlusten an der Börse. Ihr könnt jedoch diejenigen berühren, die Reserven ohne Garantien bilden – wie die mit der Pensionskasse verbundene Rentenversicherung oder die Rürup-Vereinbarung mit der Kapitalkasse. Insbesondere wenn der Vertrag bald verfügbar ist, könnt ihr ihn überprüfen. Viele Versicherer bieten sogenanntes Prozessmanagement an: Dies bedeutet, dass Ihr Kapital nicht sofort fällig ist, sondern über mehrere Jahre Schritt für Schritt verkauft wird.